Physiotherapie
Krankengymnastik
Konzentrative Bewegungstherapie
Schützenstr. 6, 96047 Bamberg
Tel. 0951-2083226
Psychosomatische Erkrankungen können in folgende 3 Gruppen eingeteilt werden:
Ich möchte hier nur die Gruppe der sog. Funktionellen Störungen behandeln und für sie ein tiefenpsychologisches Erklärungsmodell anbieten, mit dem ich arbeite.
Funktionelle Störungen sind psychovegetativ und/oder psychomotorisch vermittelte Störungen der Organfunktionen ohne wesentliche organische Veränderungen.
Zum Verständnis dieser Störungen ist hilfreich das Affektmodell nach R. Krause
Die Entwicklung der menschlichen Affekte findet auf folgenden Ebenen statt:
Die Bereiche 1-3 gehören der vorsprachlichen Ebene an, der Bereich 5 der sprachlich-symbolischen Ebene, der Bereich 4 vermittelt zwischen sprachlicher und vorsprachlicher Ebene. Demnach kann man diese Bereiche auch hierarchisch gliedern: die Affektentwicklung verläuft von der biologischen-somatischen Ebene über Handlung, Ausdruck und Wahrnehmung davon (sensorische Ebene) zur symbolischen Ebene (=Kognition). Handlung, Ausdruck und Wahrnehmung davon verbinden sozusagen die somatische mit der symbolisch-sprachlichen Ebene.
Folgendes Krankheitsmodell ist denkbar: da Affekte die oben beschriebene Entwicklung durchlaufen, können sie auch in dieser Entwicklung durch traumatische Erlebnisse oder konflikthafte oder defizitäre Konstellationen in der Ursprungsfamilie bzw. frühen Kindheit gestört werden. Dadurch findet die „gesunde“ Affektentwicklung nur unzureichend statt, und der Affekt bleibt gewissermaßen auf tieferen Entwicklungsstufen teilweise stecken, d.h. differenziert sich mangelhaft aus und wird nicht genügend ins Ich integriert. In belastenden Lebenssituationen zeigt sich diese Entwicklung dann als Rückzug auf eine tiefere Ebene, z.B. von der Ebene der Wahrnehmung auf die ersten drei Ebenen. Der Affekt „resomatisiert“. Symptome treten dann als Affektäquivalente auf.
Eigene Veröffentlichung dazu:
Geiger, W (2000) Der schwierige Patient – Überlegungen zur Psychosomatik
chronischer Schmerzsyndrome am Bewegungssystem
Krankengymnastik 52: 784-798